Limited gründen in 8 Schritten

Die Gründung einer Limited (Ltd) gilt in Unternehmerkreisen als kluger Schachzug: Weniger Bürokratie, schnelle Umsetzung und international anerkannt. Aber was verbirgt sich genau hinter diesem verlockenden Geschäftsmodell, das außerhalb Großbritanniens immer mehr an Beliebtheit gewinnt?

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen oder eine neue Geschäftsidee umzusetzen, könnte eine Ltd genau das richtige Vehikel für Sie sein.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wann sich eine Limited-Gründung lohnt, welche Besonderheiten Sie beachten müssen und wie die Gründung genau abläuft.

Eine Limited (kurz Ltd) bezeichnet eine in Großbritannien und einigen anderen Ländern verbreitete Rechtsform, die der deutschen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ähnlich ist.

Wenn Sie von einer Limited hören oder lesen, dann geht es um eine Kapitalgesellschaft, bei der die Haftung der Gesellschafter:innen in der Regel auf ihre Einlagen beschränkt ist. Der größte Unterschied zur deutschen GmbH ist oft der geringere bürokratische Aufwand und das niedrigere Mindeststammkapital, welches für die Gründung benötigt wird.

Für die Gründung einer Ltd müssen bestimmte Formalitäten und gesetzliche Vorgaben eingehalten werden.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmerinnen und Unternehmen sich für die Gründung einer Limited entscheiden. Diese reichen von einer unkomplizierten und günstigen Gründung bis hin zu finanzieller Sicherheit für die Beteiligten.

• Geringes Stammkapital: Anders als bei manchen anderen Unternehmensformen ist das erforderliche Mindeststammkapital für eine Ltd sehr niedrig. Dies erleichtert den Einstieg, insbesondere für Start-ups oder Einzelpersonen.

• Einfacher Gründungsprozess: Die Gründung einer Ltd ist oft weniger bürokratisch und zeitaufwändig als die einiger anderer Gesellschaftsformen.

• Beschränkte Haftung: Wie der Name schon sagt, haften die Gesellschafter einer Ltd nur in Höhe ihrer Einlagen. Persönliche Vermögenswerte sind in der Regel geschützt.

• Flexibilität: Eine Ltd kann sowohl von Einzelpersonen als auch von mehreren Gesellschaftern gegründet werden. Sie bietet daher eine gewisse Anpassungsfähigkeit an verschiedene Geschäftsmodelle.

• Internationale Anerkennung: Die Ltd ist in vielen Ländern bekannt und anerkannt. Dies kann bei grenzüberschreitenden Geschäften oder einer Expansionsstrategie von Vorteil sein.

• Steuerliche Vorteile: Abhängig von der individuellen Situation und den jeweiligen Steuergesetzen kann die Gründung einer Ltd steuerliche Vorteile mit sich bringen.

Nein, in Deutschland können Sie nicht direkt eine Limited nach britischem Recht gründen. Was jedoch möglich ist: Sie gründen eine Ltd in Großbritannien und verlegen den operativen Geschäftssitz nach Deutschland. Hierbei handelt es sich um eine britische Gesellschaftsform, die ihren Verwaltungssitz in Deutschland hat.

Beachten Sie dabei, dass diese Konstruktion sowohl den britischen als auch den deutschen Rechts- und Steuervorschriften unterliegt. Insbesondere seit dem Brexit kann es zudem zu zusätzlichen rechtlichen Herausforderungen kommen. Es empfiehlt sich, vor einer solchen Entscheidung eine umfassende Beratung in Anspruch zu nehmen.

Möchten Sie eine Firma gründen und die Rechtsform der Limited wählen, sollten Sie einige Dinge beachten, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein und im Nachhinein keine bösen Überraschungen zu erwarten.

Im Folgenden finden Sie eine Anleitung in acht Schritten, wie Sie Ihre Limited erfolgreich gründen können:

1. Geschäftsidee festlegen
2. Firmennamen wählen
3. Businessplan erstellen
4. Geschäftsadresse in Großbritannien festlegen
5. Memorandum und Articles of Association erstellen
6. Geschäftskonto eröffnen
7. Limited beim Companies House registrieren
8. Steuerliche Registrierung

Bevor Sie starten, sollten Sie genau wissen, was Sie vorhaben und Ihre Geschäftsidee finden. Definieren Sie Ihr Geschäftsmodell, Ihre Zielgruppe und Ihr Angebot klar und präzise. Dies ist nicht nur für die Registrierung, sondern auch für Ihre gesamte Geschäftsstrategie essentiell.

Wählen Sie einen einzigartigen Namen für Ihre Limited. Er sollte noch nicht beim Companies House registriert sein. Online können Sie die Verfügbarkeit prüfen. Denken Sie daran, dass der Name „Limited“ oder die Abkürzung „Ltd.“ enthalten muss.

Ein durchdachter Businessplan ist das Rückgrat jedes erfolgreichen Unternehmens. Er skizziert Ihre Geschäftsziele, den Weg zu deren Erreichung und potenzielle Herausforderungen. Durch das Erstellen eines Businessplans definieren Sie klar Ihre Strategie, Finanzprognosen und Marketingansätze. Darüber hinaus ist ein solider Plan oft entscheidend, wenn Sie Investor:innen gewinnen oder Finanzierungen für Ihr Unternehmen beantragen möchten.

Wenn Sie einen Businessplan erstellen, sollte er die folgenden Aspekte beinhalten:

• Finanzplan
• Finanzierungsplan
• Ergebnisse der Marktanalyse
• Ergebnisse des Product-Market-Fits
• Ergebnisse der Wettbewerbsanalyse

Jede Ltd benötigt eine Geschäftsadresse in Großbritannien. Falls Sie dort nicht ansässig sind, können Dienstleister eine solche Adresse zur Verfügung stellen.

Das sind die Gründungsdokumente Ihrer Ltd. Sie legen die Struktur und die Geschäftsregeln fest. Viele Gründungsdienstleister bieten Standarddokumente an, die Sie verwenden können.

Ein Geschäftskonto ist unerlässlich, um Ihre Finanzen sauber zu verwalten. Dies erleichtert nicht nur die Geschäftsabwicklung, sondern auch die Buchhaltung und Steuererklärung. Prüfen Sie unterschiedliche Banken und deren Konditionen.

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Reichen Sie alle erforderlichen Unterlagen beim Companies House ein. Nach Überprüfung und Annahme erhalten Sie eine Bestätigung und Ihre Ltd ist offiziell registriert.

Nach der Gründung müssen Sie Ihre Ltd auch für steuerliche Zwecke registrieren. Dies beinhaltet in der Regel die Umsatzsteuer (VAT) und die Körperschaftssteuer.

Die Kosten für die Gründung einer Limited variieren je nach Anbieter, Dienstleistungen und der Komplexität Ihres Vorhabens. Hier eine Übersicht der potenziellen Kostenpunkte, die Sie berücksichtigen sollten:

• Gründungsgebühren in Großbritannien: Diese können, je nach Anbieter, zwischen 50 und 300 € liegen. Einige Anbieter offerieren Komplettpakete, die die Gründungsgebühren und weitere Dienstleistungen beinhalten.

• Jahresgebühr für das britische Handelsregister (Companies House): Dies ist eine wiederkehrende Gebühr, die jährlich fällig wird und sich auf ca. 15 bis 30 € belaufen kann.

• Servicegebühr für die Geschäftsadresse in Großbritannien: Wenn Sie keinen eigenen Firmensitz in Großbritannien haben, können Sie die Adresse eines Dienstleisters nutzen. Die Kosten hierfür liegen zwischen 100 und 500 € pro Jahr.

• Kosten für die Verlegung des Verwaltungssitzes nach Deutschland: Wenn Sie die Ltd in Deutschland betreiben möchten, fallen Kosten für die notwendige Eintragung in das deutsche Handelsregister an. Die Kosten für den Handelsregistereintrag variieren je nach Bundesland, liegen aber in der Regel zwischen 200 und 500 €.

• Beratungskosten: Die Inanspruchnahme einer Steuerberaterin oder eines Rechtsanwalts, insbesondere bei grenzüberschreitenden Sachverhalten, ist ratsam. Diese Kosten können stark variieren, je nach Umfang und Komplexität der Beratung.

• Sonstige Gebühren: Je nach Bedarf können Kosten für Übersetzungen, Apostillen oder notarielle Beglaubigungen anfallen.

Es empfiehlt sich, vor der Gründung verschiedene Anbieter und deren Preise zu vergleichen und ggf. Angebote einzuholen. Beachten Sie, dass die Gründungskosten nur ein Teil der Gesamtkosten sind und regelmäßige Kosten für die Führung und Verwaltung der Ltd. hinzukommen.

Bei einer Limited haften Sie als Gesellschafter:innen in der Regel nur bis zur Höhe Ihrer Einlagen in die Gesellschaft. Das bedeutet, Ihr privates Vermögen ist im Normalfall vor den Schulden der Ltd geschützt. Der Name „Limited” deutet bereits darauf hin: Die Haftung ist „limitiert” oder beschränkt.

Doch Vorsicht: Im Falle von rechtswidrigen Handlungen oder wenn Sie als Geschäftsführer:in Ihre Pflichten verletzen, kann es zu persönlichen Haftungsansprüchen kommen. Es ist daher wichtig, sich stets rechtlich korrekt zu verhalten und sich über die genauen Pflichten und Verantwortlichkeiten im Klaren zu sein.

Die Gründung einer Limited kann eine aufregende Unternehmung sein, erfordert jedoch auch finanzielle Ressourcen. Abhängig von Ihrem Geschäftsmodell und Ihren Zielen stehen Ihnen verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung, die den Start Ihrer Ltd erleichtern können. Hier sind einige der gängigsten Finanzierungsformen:

• Eigenkapital: Dies sind Geldmittel, die Sie aus persönlichen Ersparnissen oder dem Verkauf von Vermögenswerten in das Unternehmen einbringen. Eigenkapital ist zudem günstiger als extern aufgenommenes Geld.

• Fremdkapital: Banken und Finanzinstitute bieten Kredite oder Darlehen an, die Sie zur Finanzierung Ihrer Ltd nutzen können.

• Business Angels: Private Investor:innen, die in Ihre Idee investieren und zusätzlich Know-how und wertvolle Kontakte bereitstellen können.

• Venture Capital: Dies sind Investmentgesellschaften, die gegen Unternehmensanteile Kapital bereitstellen, insbesondere für vielversprechende Start-ups.

• Crowdfunding: Über Crowdfunding-Plattformen können Sie viele kleine Beiträge von Einzelpersonen sammeln, die an Ihr Projekt glauben.

• Fördermittel: Es gibt staatliche und europäische Programme, die Zuschüsse, Darlehen oder Bürgschaften für Unternehmensgründungen anbieten.

• Stille Beteiligungen: Hierbei investieren externe Partner:innen Kapital in Ihre Ltd, ohne eine aktive Rolle im Unternehmen einzunehmen.

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Die steuerlichen Regelungen für eine Limited sind ein komplexes Thema, besonders wenn die Limited in Deutschland tätig wird. Hier einige zentrale Punkte, die Sie beachten sollten:

• Sitzprinzip: Für die steuerliche Behandlung ist entscheidend, wo sich der tatsächliche Verwaltungssitz der Ltd befindet. Ist dieser in Deutschland, wird die Limited nach deutschem Steuerrecht besteuert.

• Körperschaftssteuer: Wie jede Kapitalgesellschaft unterliegt auch die Ltd der Körperschaftssteuer. Der genaue Steuersatz hängt davon ab, ob die Gesellschaft in Großbritannien oder Deutschland besteuert wird.

• Umsatzsteuer: Falls die Ltd in Deutschland umsatzsteuerpflichtige Leistungen erbringt, muss sie hier Umsatzsteuer bzw. Mehrwertsteuer abführen und kann Vorsteuer abziehen.

• Gewerbesteuer: Wenn die Ltd einen Betrieb oder eine Unternehmensstandort in Deutschland hat, kann auch Gewerbesteuer anfallen.

• Doppelbesteuerungsabkommen (DBA): Zwischen Deutschland und Großbritannien gibt es ein DBA, welches verhindert, dass Einkünfte in beiden Staaten besteuert werden. Es regelt, welchem Staat das Besteuerungsrecht zusteht.

• Informationspflicht: Die Ltd muss dem Finanzamt bestimmte Änderungen mitteilen, z.B. bei Verlegung des Verwaltungssitzes oder Änderungen in der Geschäftsführung.

• Buchführungs- und Bilanzierungspflicht: Trotz Gründung nach britischem Recht gelten in Deutschland die hiesigen Vorschriften hinsichtlich Buchführung und Bilanzierung, wenn der Geschäftssitz hier liegt.

Die steuerlichen Regelungen können je nach individueller Situation variieren und durch den Brexit zusätzliche Komplexität erhalten. Es ist dringend zu empfehlen, sich durch einen Steuerberater oder eine Rechtsanwältin, die sich mit internationalen Steuerfragen auskennen, beraten zu lassen.

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Die Gründung einer Limited ist ein Thema, das viele Unternehmer:innen aufgrund der attraktiven Vorteile in Erwägung ziehen. Doch wie bei jeder Unternehmensform gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Hier haben wir die wesentlichen Aspekte für Sie übersichtlich dargestellt.

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