Überweisung aus dem Ausland auf deutsches Konto: Unser Ratgeber

Vor allem Unternehmen, die international tätig sind, müssen manchmal eine Überweisung aus dem Ausland auf ein deutsches Konto tätigen. Hierbei können sie sich zwischen unterschiedlichen Arten der Überweisung entscheiden. Zudem gelten – je nach Bank – besondere Regeln, wenn es zum Beispiel darum geht, Beträge innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums von einem Konto auf das andere zu überweisen.

In diesem Artikel verraten wir Ihnen, wie man am besten vorgeht, wenn man eine Überweisung aus dem Ausland tätigen möchte und wie lange es in der Regel dauert, bis das Geld bei den Adressat:innen ankommt.

Wenn Sie Geld aus dem Ausland auf ein deutsches Konto überweisen möchten, stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung. Einige davon sind traditioneller Natur, während andere moderne, digitale Lösungen bieten.

Zu den gängigen Methoden gehören:

• SEPA-Überweisung
• SWIFT-Überweisung
• Online-Geldtransfer
• Bankschecks

Die SEPA-Überweisung ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Geld innerhalb der Eurozone zu transferieren. Um eine SEPA-Überweisung durchzuführen, benötigen Sie lediglich die IBAN des Empfängers und die BIC der Empfängerbank. Diese Informationen ermöglichen es, den Betrag direkt und sicher auf das Bankkonto der empfangenden Person zu überweisen.

Die SEPA-Überweisung ist besonders beliebt, da sie in der Regel keine zusätzlichen Gebühren verursacht und innerhalb weniger Tage abgeschlossen ist. Diese Option eignet sich ideal für regelmäßige oder einmalige Zahlungen in Euro, wie etwa Mietüberweisungen oder Familienunterstützungen.

Für Überweisungen außerhalb der Eurozone ist die SWIFT-Überweisung eine weit verbreitete Methode. Der SWIFT-Code, bestehend aus acht oder elf Zeichen, identifiziert die Empfängerbank weltweit. Diese Methode bietet hohe Sicherheitsstandards und ermöglicht die Abwicklung von Transaktionen in verschiedenen Währungen.

Allerdings können SWIFT-Überweisungen teurer und langsamer sein als SEPA-Überweisungen, da sie häufig über mehrere Zwischenbanken abgewickelt werden. Es ist wichtig, die genauen Gebühren im Vorfeld zu klären, um Überraschungen zu vermeiden. Diese Methode eignet sich besonders für größere Beträge oder für Länder, die nicht Teil des SEPA-Raums sind.

Online-Geldtransferdienste sind eine moderne und flexible Möglichkeit, Geld international zu überweisen. Mit einem mobilen Gerät und einer stabilen Internetverbindung können Sie schnell und einfach Geld versenden. Diese Dienste zeichnen sich durch einfache Bedienung und transparente Gebühren aus.

Viele Anbieter bieten zudem attraktive Wechselkurse an, was sie zu einer kostengünstigen Alternative macht. Es ist jedoch wichtig, die täglichen Überweisungslimits und die Seriosität des Anbieters zu beachten.  Online-Überweisungen sind ideal für schnelle und unkomplizierte Transfers, besonders wenn Zeit eine Rolle spielt.

Bankschecks sind eine traditionelle Methode für internationale Geldtransfers. Ein Bankscheck wird von der Bank des Überweisers ausgestellt und garantiert, dass der angegebene Betrag auf das Konto der empfangenden Person eingezahlt wird. Diese Methode erfordert jedoch mehr Zeit, da der Scheck physisch versendet und eingelöst werden muss. Zudem fallen oft Gebühren für die Ausstellung und Einlösung an.

Bankschecks sind in der Regel für größere Beträge oder in Ländern sinnvoll, in denen elektronische Überweisungen weniger verbreitet sind. Sie bieten eine sichere, aber etwas umständliche Möglichkeit, Geld zu überweisen.

Sie können unbegrenzt Geld aus dem Ausland auf ein deutsches Konto empfangen. Allerdings greift die AWV-Meldepflicht, wenn die Summe 12.500 € übersteigt. In diesem Fall müssen Sie den Zahlungseingang bei der Deutschen Bundesbank melden, unabhängig davon, ob es sich um Überweisungen, Schecks oder Barzahlungen handelt und unabhängig von der Währung.

Achten Sie darauf, diese Meldepflicht zu erfüllen, um mögliche rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Überweisungen aus dem Ausland können steuerpflichtig sein, je nach Art und Zweck der Zahlung. Wenn die Überweisung als Einkommen zählt, etwa bei regelmäßigen Zahlungen, ist sie in der Regel steuerpflichtig. Auch große Geschenke oder Erbschaften aus dem Ausland können steuerlich relevant sein, abhängig von ihrem Wert.

Zu den möglichen Steuern zählen hier:

• Einkommensteuer
• Umsatzsteuer
• Gewerbesteuer
• Erbschaftsteuer
• Schenkungssteuer

Um sicherzugehen, dass Sie alle steuerlichen Pflichten erfüllen, sollten Sie bei Unsicherheiten eine Steuerberatung konsultieren. Ihre Bank oder Online-Bank kann ebenfalls erste Anhaltspunkte bieten.

Die Kosten für Überweisungen aus dem Ausland nach Deutschland variieren je nach Bank und Überweisungsart. Viele Banken erheben eine fixe Gebühr für internationale Überweisungen, die unabhängig von der Überweisungssumme ist.

Zusätzlich können Wechselkursgebühren anfallen, die bis zu 7 % der überwiesenen Summe betragen können. Diese Gebühren können Ihr Budget erheblich belasten.

Anbieter wie Qonto bieten je nach Tarif günstigere Konditionen, mit Wechselkursgebühren zwischen 0,5 % und 1 % plus einer festen Gebühr von 5 € pro Transaktion.

Die Gesamtkosten hängen von mehreren Faktoren ab:

• den festgelegten Überweisungsgebühren Ihrer Bank
• der Höhe der Überweisung
• der gewünschten Überweisungsgeschwindigkeit
• möglichen Wechselkurskosten

Es ist ratsam, die Konditionen Ihrer Bank genau zu prüfen, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

Wenn Sie bei einer Überweisung aus dem Ausland auf ein deutsches Konto Geld sparen möchten, sollten Sie sich im Vorfeld Zeit nehmen, um die verschiedenen Anbieter miteinander zu vergleichen, aber auch Ihr eigenes Nutzerverhalten berücksichtigen. Beziehen Sie bei einem Vergleich unbedingt auch immer alle Konditionen mit ein. Niedrige Gebühren für Überweisungen müssen nicht bedeuten, dass es sich bei dem betreffenden Anbieter generell um die beste Wahl handelt. Möglicherweise erhöhen sich die Gesamtkosten aufgrund hoher Wechselgebühren?

Zudem können die folgenden Tipps dabei helfen, eine Überweisung aus dem Ausland so günstig wie möglich werden zu lassen:

• Addieren Sie mehrere Beträge miteinander. In den meisten Fällen ist das Überweisen einer höheren Summe günstiger.

• Planen Sie Überweisungen länger im Vorfeld. Somit müssen Sie sich nicht für eine möglichst schnelle Überweisung (und dementsprechend auch für höhere Gebühren) entscheiden.

• Bei vielen Banken gibt es Mindestbeträge für Überweisungen aus dem Ausland auf ein deutsches Konto. Ein Blick in die Konditionen hilft auch hier, Geld zu sparen.

• Informieren Sie sich in Bezug auf Wechselkurse. Bei manchen Anbietern ist es möglich, sich einen günstigen Wechselkurs zu sichern, um die eigentliche Überweisung später zu den entsprechenden Bedingungen durchzuführen.

Eine Auslandsüberweisung nach Deutschland dauert in der Regel zwischen einem und fünf Werktagen. Die genaue Dauer hängt von mehreren Faktoren ab, wie:

• der gewählten Überweisungsmethode
• den beteiligten Banken
• der Währung

Traditionelle Banken benötigen oft mehrere Werktage für die Abwicklung solcher Transaktionen, während moderne Online-Banking-Dienste und Apps häufig schnellere Überweisungen ermöglichen.

Auch die Umrechnung in eine andere Währung kann die Dauer einer Überweisung beeinflussen. Wenn Sie eine schnelle Überweisung benötigen, ist es sinnvoll, einen Dienstleister zu wählen, der für seine zügige Bearbeitungszeit bekannt ist, und eventuell einen zeitlichen Puffer einzuplanen.